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Riethmann aus Geschäf­tsführung von LOWA ausgeschieden

19.01.2024 | Eine erfol­greiche Ära ist zu Ende: Nach mehr als 30 Jahren in der Geschäf­tsführung ist Werner Riethmann (75) Ende Dezember 2023 aus dem aktiven Management der LOWA Spor­tschuhe GmbH ausgeschieden. Er bleibt dem bayerischen Wander- und Berg­schuhs­pezialisten aber als Gesell­schafter mit einem Anteil von 20 Prozent sowie in bera­tender Funktion erhalten. Alexander Nicolai, seit Anfang 2019 in der Geschäf­tsführung, leitet seit Jahresbeginn das Unter­nehmen als Allein­geschäf­tsführer. Die erweiterte Geschäf­tsleitung umfasst zudem Rudolf Limmer als kaufmän­nischen Leiter und Matthias Wanner als inter­na­tionalen Vertrieb­sleiter.

Der Aufstieg von LOWA zu einem der inter­na­tional führenden Hersteller von Berg- und Wander­schuhen ist seit Beginn der 1990er Jahre untrennbar mit der Person Werner Riethmann verbunden. Im Jahre 1992 wurde der Schweizer in die Geschäf­tsführung des Unter­nehmens berufen, das sich damals in einer schwierigen finan­ziellen Situation befand. Riethmann hatte zuvor 27 Jahre lang bei Raichle, einem Schweizer Hersteller von Alpin­schuhen, gear­beitet, und war bereits damals eine hochres­pek­tierte Persön­lichkeit in der Branche. Zusammen mit dem neuen LOWA-Eigentümer, der italienischen Tecnica Group mit Giancarlo Zanatta an der Spitze, die noch heute 80 Prozent der Anteile hält, stellte Werner Riethmann zügig die Weichen für eine Neuausrichtung. Dazu gehörte die Entscheidung, sich ganz auf den Berg- und Trek­king­bereich zu konzen­trieren und die Produktion von Skis­tiefeln an Tecnica abzugeben. Ein Meilenstein in der Unter­neh­men­sent­wicklung war der 1997 erfolgte Mark­tstart des RENEGADE, der bisher mehr als 12 Millionen Mal verkauft wurde und damit eines der erfol­greichsten Outdoor-Produkte Europas ist. Riethmann ließ damals erstmals einen Wanderschuh fertigen, bei dem die Sohle nicht mehr verklebt, sondern direkt anges­pritzt wurde – der Grundstein einer neuen Generation „leichter“ Outdoor­schuhe.

Damit einher ging ein rasantes Wachstum: Produzierte LOWA im Jahr 1993 rund 300.000 Paar Schuhe, waren es zuletzt mehr als 3 Millionen Paar, die in mittlerweile rund 80 Ländern weltweit verkauft werden. Ein weiterer wichtiger Baustein unter der Ägide Riethmanns war die 2019 voll­zogene Übernahme des bisherigen Produk­tion­spartners in der Slowakei, wodurch sich LOWA gemäß dem Grundsatz „Made in Europe“ eine eigene Produk­tion­sbasis neben der Fertigung im ober­bayerischen Jetzendorf sicherte.

Werner Riethmann kommentiert: „Nach mehr als 30 Jahren als Gesell­schafter und Geschäf­tsführer steckt, wie könnte es anders sein, viel von meinem Herzblut in LOWA. Ich bin dankbar, dass ich die stolze Geschichte dieses Unter­nehmens, dessen Fundamente die Familien Wagner und Lederer gelegt haben, über so einen langen Zeitraum mitbes­timmen konnte. Herz­lichen Dank an alle, die mich in dieser Zeit begleitet und unter­stützt haben. Der Erfolg der vergangenen Jahr­zehnte ist aber nicht das Werk eines Einzelnen, sondern immer die Leistung guter Teams, die das Streben nach höchster Produk­tqualität eint. LOWA ist heute ein wachsendes und kern­gesundes Unter­nehmen. Mit Alexander Nicolai und dem Managementteam ist es optimal aufgestellt, um seinen Weg erfol­greich weiter­zugehen.“

Giancarlo Zanatta (Tecnica Group): „Als Tecnica 1993 die Mehrheit an LOWA übernahm, war es ein absoluter Glückfall, mit Werner Riethmann einen Unter­nehmer und Geschäf­tsführer an der Spitze des Unter­nehmens zu wissen, mit dem uns das gleiche Verständnis für die Marke verband. LOWA steht für höchste Qualität, Innovation und das Streben nach dem besten Outdoor-Erlebnis. Mit diesen Prämissen hat er die Marke und das Unter­nehmen in den vergangenen 30 Jahren mit Kompetenz und Leiden­schaft weiterent­wickelt. Ich danke Werner Riethmann auch ganz persönlich für diese lange gemeinsame Reise und freue mich, ihn weiterhin als Mitgesell­schafter an unserer Seite zu haben.“